Geburt am 26.3. als drittes Kind von Adolf Flury, Uhrmacher und Gastwirt des Restaurants "Zur Emmenbrücke" in Biberist. Die Mutter Rosa (geb. Gamohn) ist Vorarlberger Abstammung und führt im Haus eine kleine Spezereiwarenhandlung. Die Geschwister: Adolf *1891, Rosa *1892 und Erika *1898.
1903-1909
Besuch der Primarschule in Biberist.
Erster Violinunterricht bei Richard Spiegel, Maria Schaad (verh. Lochbrunner) und Gustav Langenhagen.
Erster Klavierunterricht bei Lehrer Klemens Allemann.
1909-1916
Besuch des Gymnasiums in Solothurn bis zur Maturität.
Violinunterricht bei Hans Heutschi und Heinrich Wydler.
Harmonieunterricht bei Julius Tschirner und Heinrich Wydler.
Gesangslehrer: der Komponist und spätere Freund Edmund Wyss.
Klavierunterricht bei Anna von Rohr.
Erste Kompositionsversuche: Violin- und Klavierstücke; Walzer und Ouvertüren, die vom Orchester Biberist gespielt werden, in dem R. Flury als Konzertmeister mitwirkt (Dirigent: Richard Spiegel).
1916-1918
Studium in Basel:
Besuch der Universität (Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie).
Besuch des Konservatoriums; Kompositionslehrer: Hans Huber, Violinlehrer: Fritz Hirt, Klavierlehrer: Eduard Ehrsam.
1917
Interimistischer Dirigent der Stadtmusik Solothurn.
1918-1919
Studium in Bern:
Besuch der Universität und des Konservatoriums.
Harmonielehre und Kontrapunkt bei Prof. Dr. Ernst Kurth, Violinunterricht bei Alphonse Brun.
1919-1920
Studium in Genf:
Besuch der Universität und des Konservatoriums.
Instrumentation bei Joseph Lauber, Violinunterricht bei Paul Miche.
1919-1937
Violinlehrer an den Stadtschulen Solothurn (mit Unterbrüchen für die Studien in Genf und Wien).
1919-1949
Dirigent des Orchesters Solothurn.
1920
Tod des Vaters.
1921
Aufführung von Liedern am Schweiz. Tonkünstlerfest in Lugano.
Erste Begegnung mit dem Freund Edouard Favre, der als Dirigent des Kursaalorchesters Interlaken (bis 1933) immer wieder Werke Flurys auf sein Programm setzt und später dessen Oper "Casanova e l'Albertolli" sowie das Festspiel "Der Scholle treu" instrumentieren wird.
Halbjähriger Studienurlaub in Wien:
Kompositionsunterricht bei Joseph Marx, Violinunterricht bei Sigmund Bondi.
1922
Aufführung des Festspiels zum 400jährigen Jubiläum der Stadtschützen Solothurn.
Interimistischer Dirigent der Stadtmusik Solothurn (zum zweiten Mal).
1922-1926
Dirigent des Akademischen Orchesters Zürich.
1923
Joseph Szigeti spielt das Menuet viennois als Solist des Orchesters Solothurn.
UA der I. Symphonie im Kursaal Interlaken.
4 Aufführungen von Glucks "Iphigenie" mit dem Orchester Solothurn.
1924
UA des "Kyrie" am Schweiz. Tonkünstlerfest in Schaffhausen.
Heirat mit Lily Sollberger (*1905).
1924-1927
Dirigent des Gemischten Chors "Harmonie" in Bern.
1925
Geburt der Tochter Verena.
1927
13 Aufführungen von Webers "Freischütz" mit dem Orchester Solothurn im Stadt-Theater.
Geburt der Tochter Eva.
UA des I. Klavierkonzertes mit Dino Ghisalberti und dem Orchester Solothurn.
1927-1931
Mitglied und zweiter Dirigent des Kursaalorchesters Interlaken während der Sommermonate.
1928
UA der Fastnachts-Symphonie im Kursaal Interlaken (Dir. R. Flury).
Diplom als Chorleiter am Konservatorium Bern.
1928-1929
Dirigierkurs bei Felix Weingartner in Basel.
1929
Festival Flury in Solothurn mit einem Kammermusik- und einem Orchesterkonzert; prominente Besucher aus der ganzen Schweiz, begeisterter Bericht von Gustave Doret in der "Gazette de Lausanne".
Geburt der Tochter Giovanna.
UA der Oper "Eine florentinische Tragödie" am Städtebund-Theater Solothurn/Biel (Dir. Gottfried Kassowitz).
1930
Geburt des Sohnes Roger.
Aufführung der Fastnachts-Symphonie in Wien (Dir. R. Flury).
1930-1961
Violinlehrer an der Kantonsschule Solothurn.
1931
Aufführung der Fastnachts-Symphonie in Kobe (Japan, Dir. Josef Laska).
Aufführung der Fastnachts-Symphonie durch Felix Weingartner in Basel, im Anschluss daran erste Begegnung mit W. Backhaus.
UA der Messe in d-moll am Schweiz. Tonkünstlerfest in Solothurn (Dir. E. Schild), im Anschluss daran erste persönliche Begegnung mit Arthur Honegger und dem Kunstmaler Cuno Amiet.
UA des 1. Wienerwalzers im Kursaal Interlaken (Dir. R. Flury).
1932
Aufführungen des Festspiels "Schweizer Turner" zum 100jäh¬rigen Jubiläum des Eidg. Turnvereins in Aarau.
Trennung von der ersten Frau, die sich mit den Kindern in Lugano niederlässt; regelmässig Ferienaufenthalte bis 1938 bei seiner Familie im Tessin; erste Kontakte durch den Dirigenten Leopoldo Casella zu Radio Lugano, wo Flury ab 1934 bis 1963 sporadisch als Gastdirigent eigener Werke verpflichtet wird.
1933
UA des I. Violinkonzertes im Kursaal Interlaken (Solist Luigi Valerio, Dir. R. Flury).
1935
Tod der Mutter (*1866).
UA der Oper "Die helle Nacht" durch Radio Bern (Dir. Christoph Lertz).
Aufführungen des Liga-Festspiels "Der Scholle treu" in Zollikofen.
1936
UA der Tessinersinfonie (II.) durch Radio Lugano (Dir. R. Flury).
1936-1954
Sporadische Verpflichtung als Gastdirigent eigener Werke im Radio Zürich.
1938
UA der Oper "Casanova e l'Albertolli" in Lugano (Leitung: Otmar Nussio, der als neugewählter Dirigent des Radioorchestets das Werk Flurys fortan intensiv pflegen wird).
Scheidung von der ersten Frau.
1939
UA des "Te Deum" im Kloster Einsiedeln, anlässlich der Schweiz. Landesausstellung (Dir. E. Schild).
Heirat mit seiner ehemaligen Schülerin, der Geigerin Rita Gosteli (*1915).
UA des "Poème nocturne" in Bern (Dir. R. Flury).
1941
Geburt des Sohnes Urs Joseph.
Erste Begegnung mit P. Casals als Solist des Orchesters Solothurn; weitere Konzerte mit Casals 1942 und 1946.
1942
W. Backhaus spielt als Solist des Orchesters Solothurn u.a. die 4 kleinen Tänze.
UA der Waldsymphonie durch Radio Zürich (Dir. R. Flury).
1943
UA des 2. Klavierkonzertes durch Radio Zürich (Solist Paul Baumgartner, Dir. R. Flury).
Konzert mit Lisa della Casa als Solistin des Orchesters Solothurn.
1944
Töpfervortrag in Solothurn: „Meine musikalischen Bekenntnisse“.
1945
Erscheinen von Richard Flurys Biographie über den Bauerndichter Josef Joachim.
Konzert mit W. Gieseking als Solist des Orchesters Solothurn.
Aufführung der Fastnachts-Symphonie in Valencia (Dir.Ricardo Lamote de Grignon).
UA des Balletts "Die alte Truhe" am Stadt-Theater Solothurn (Dir. R. Flury).
1945-1949
Dirigent des Orchestervereins Gerlafingen.
1946
Erste persönliche Begegnung mit Richard Strauss in Baden bei Zürich.
Aufführung der Fastnachts-Symphonie durch H. Scherchen im Radio Zürich.
UA des 3. Violinkonzertes durch Radio Bern (Solist Georg Kulenkampff, Dir. Kurt Rothenbühler).
UA der Bucheggberger Symphonie (III.) in Solothurn (Dir. R. Flury).
1947
Begegnung in Zürich mit Franz Lehár, der sich sehr begeistert über Flurys Waldsymphonie äussert.
Aufführung der Waldsymphonie durch Gottfried Kassowitz im Radio Wien und durch Ricardo Lamote de Grignon in Valencia.
1948
Begegnung mit E. Jaques-Dalcroze in Genf.
Aufführung der Waldsymphonie in Dresden (Dir. Erich Schneider).
UA des Klavierquintetts anlässlich der Vernissage der Ausstellung zum 80. Geburtstag des Kunstmalers Cuno Amiet, der im selben Jahr vier Portraits von Richard Flury gemalt hat.
1949
Aufführung des Waldsymphonie durch Hermann Scherchen im Radio Zürich.
1950
Erscheinen der "Lebenserinnerungen" von Richard Flury im Verlag Habegger, Derendingen.
1952
UA der Liechtensteinischen Symphonie (IV.) durch Paul Burkhard im Radio Zürich.
Entstehung der 24 Präludien für Klavier.
1954
UA der Altisbergsuite durch Paul Burkhard im Radio Zürich.
UA der Missa brevis in Bellach (Dir. R. Flury).
1955
UA des Ballettes "Der magische Spiegel" durch Christian Vöchting am Städtebund-Theater Solothurn/Biel.
UA des Klavierquartetts durch Radio Bern (Kompositionsauftrag).
1957
Flury-Konzert im kleinen Kammermusiksaal des Musikvereins in Wien.
UA des Oktetts durch Radio Bern (Kompositionsauftrag, Dir. Christoph Lertz).
1958
UA der 5.Symphonie durch Radio Bern (Dir. Hans Haug).
1958-1967
Nochmals Dirigent des Orchestervereins Gerlafingen.
1959
UA der Lukas-Messe in Solothurn (Dir. Hermann Schaller).
1960
UA der Margrithen-Messe in Solothurn (Dir. Hermann Schaller).
1961
UA der Ouvertüre 1960 am Schweiz. Tonkünstlerfest in Solothurn (Dir. E. Schild).
1963
UA der Oper "Der schlimm-heilige Vitalis" am Städtebund-Theater Solothurn/Biel (Dir. Wolfgang Kretschmer).
1964
Tod des Sohnes Roger in Cureglia.
Kunstpreis des Kantons Solothurn.
1966
Kammermusik-Matinée zum 70. Geburtstag im Stadt-Theater Solothurn.
UA des Nonetts in Solothurn.
1967
UA des 4. Violinkonzertes in Solothurn (Solist Urs Joseph Flury, Dir. E. Schild).
Töpfervortrag von Richard Flury über seinen Lehrer und Freund Edmund Wyss in Solothurn (8.November).
Chor- und Sinfoniekonzert mit Werken von Richard Flury in Solothurn am 25. November (Dir. Alban Roetschi und Erich Vollenwyder).